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Mit Sinn und für die Sinne

Ein schönes Zuhause beeinflusst unsere Psyche positiv – davon bin ich fest überzeugt. Eine gewisse Ästhetik ist mir deshalb auch bei den praktischen Dingen wichtig, mit denen ich mich im Alltag umgebe. Dass ich diese Woche Ulrike Sandner bei Startklar vorstellen darf, hat mich da umso mehr gefreut. Schließlich ist die Leipziger Designerin bekannt für Kreationen, die in einzigartiger Weise Funktionalität mit schlichter Schönheit verbinden. Bei herrlichem Sommersonnenschein haben Ulrike und ich einige ihrer Lieblingsstücke aus der aktuellen STARTER SPACE Kollektion entführt und auf dem Dach der Höfe am Brühl fotografiert. Dabei nahm sich Ulrike viel Zeit, um meine neugierigen Fragen zu ihrer Arbeit zwischen Atelier, Galerien und Messen zu beantworten.

Ulrike, du stellst schon seit deiner Kindheit Keramik her. Nicht jeder hat diese Möglichkeit. Wie kam es eigentlich dazu?

Unsere Familie war schon immer kreativ. Und ich habe schon vom Kindergarten an gemalt und mich mit Plastiken und Keramik beschäftigt. Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Nach der Schule hatte ich den Wunsch, Soziales und Künstlerisches miteinander zu verbinden. Das war für mich die Ergotherapie. So hat es sich wie ein roter Faden durch mein Leben entsponnen, dass der soziale ebenso wie der kreative Aspekt für mich sehr wichtig ist.

Und wann bist du dann schließlich Vollzeit-Designerin geworden?

In meiner Schulzeit und meiner Lehrzeit habe ich mir bereits Geld damit verdient, Keramik herzustellen und zu verkaufen. Mit 30 stand ich dann vor der Entscheidung, ob ich das richtig studieren soll. Entweder jetzt oder nie. Ich habe mir dann gesagt: „Ich möchte das mit der Keramik und dem Porzellan wirklich noch einmal von der Pieke auf lernen“ – und habe mich deswegen an der Burg Giebichenstein beworben.

War es damals schon dein Plan, in die Selbständigkeit zu gehen?

Ja, das war es schon immer.

Wie unterscheidet sich die Arbeit mit der Keramik von der mit dem Porzellan?

Porzellan habe ich vor meinem Studium nicht hergestellt. Das ist noch einmal ein komplett anderes Medium. Das war für mich auch sehr schwer. Bei Keramik hatte ich große Gefäße gebaut, teilweise über einen Meter groß. Dort konnte man sehr schnell sein. Beim Porzellan dauert alles sehr lange. Ich musste mich von Anfang an in Geduld üben. Es gibt viele Schritte und wenn man zu schnell ist, fällt das Porzellan wieder in sich zusammen.

Was zeichnen deine Kreationen im STARTER SPACE aus?

Mein Porzellan zeichnet aus, dass es sehr schlicht ist. Puristisch. Minimalistisch. Dass es einen Gebrauchswert hat. Das manche Sachen auch multifunktional sind. Dass sie ergonomisch sind – was mir sehr wichtig ist – und gut in der Hand liegen. Viele Sachen von mir sind außen nicht glasiert. Dadurch entsteht eine spezielle Haptik.

Woher nimmst du deine Inspiration?

Zum Teil aus meinem Alltag: Was kann man gebrauchen? Welche Produkte, die es bereits auf dem Markt gibt, könnte man verbessern, schöner oder greifbarer machen? Aber auch darüber hinaus habe ich genügend Ideen. Leider fehlt mir nur manchmal die Zeit, sie alle umzusetzen.

Was sind für dich die nächsten großen Schritte?

Persönlich geht es mir darum, mich nach außen noch stärker zu präsentieren. Ich plane eine eigene Internetseite und möchte noch aktiver auf Messen gehen. Und natürlich viele neue Sachen umsetzen, die schon lange in der Schublade liegen und darauf warten, hergestellt zu werden.

Seit über 300 Jahren wird Porzellan hergestellt, erzählt Ulrike mir noch zum Schluss. Mit ihrer Arbeit haucht sie dieser alten Tradition neues Leben ein. Damit sie dazu in der Lage ist, hat sie sich viel Expertise angeeignet. Industriell und im großen Stil könnte man solche Produkte gar nicht produzieren. Ein Grund mehr, für alle, die skandinavisches Design und schlichte Formen lieben, mal im STARTER SPACE in den Höfen am Brühl vorbeizuschauen. Erst kürzlich sind wieder einige neue Produkte von Ulrike Sandner bei uns angekommen.

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aschwerin

2 Kommentare

  1. Liebold, Johs.

    Liebe Ulli ! Viel Beachtung, meine Achtung.
    Hast Dir ja viel Vorgenommen,
    ganz besonnen nach Oben kommen.
    Ich wünsch Dir eine glücklich Hand
    im Arbeitsleben, Handelsstand
    Zu Markt fähst Du tagaus tagein,
    wünsch trocknes Wetter Sonnenschein.
    Und kommst Du des abends heim,
    soll in Kasse was drinnen sein. Dein Opa

  2. Henriette Voß

    Als ich letztens bei Ulli am Stand war, kam eine Frau mit ihrem betagten Vater und sagte: „Schau, Papa, und das hier ist Kunst!“ 🙂
    Schöne Kunst:-) Kunst, aber nicht künstlich. Praktisch, aber nicht pragmatisch. Eine Wissenschaft, die durch Wissen was schönes schafft.
    Wir drücken auch ganz dolle die Daumen! Henry und ihre Jungs, sowie Ulli, der rote Kater! 🙂

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